Studien haben gezeigt, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D vor dem Fortschreiten verschiedener Krebsformen wie dem Non-Hodgkin-Lymphom schützen kann.
M. T. Drake und seine Mitarbeiter untersuchten in einer Studie, ob Vitamin D die Prognose des diffus großzelligen B-Zell-Lymphoms beeinflussen kann. In der Studie wurden zwei Patientenkohorten untersucht. Die erste Studiengruppe bestand aus 374 Patienten, bei denen zwischen 2002 und 2008 ein diffus großzelliges B-Zell-Lymphom diagnostiziert und von denen Blutproben entnommen wurden. Von diesen 374 Patienten waren 221 Patienten noch ohne Behandlung. Die zweite Studiengruppe bestand aus 62 Patienten die an einer anderen klinischen Studie teilgenommen hatten und deren Blutproben vor der Behandlung entnommen wurden.
Von allen Blutproben ermittelten die Wissenschaftler die Vitamin-D-Gehalte nach Gold-Standard. Das Vorliegen eines Vitamin-D-Mangels wurde bei Werten unter 25 ng/mL (62.5 nmol/L) definiert.
Der Verlauf der Erkrankung wurde bei allen Patienten protokolliert. Die Zuteilung der Patienten zu einzelnen Risikogruppen erfolgte durch Bestimmung des Internationalen Prognostischen Index (sog. IPI-Score).
Ergebnisse
Bei 188 Patienten der ersten Studiengruppe (50 %) und 15 Patienten der zweiten Studiengruppe (24 %) lag ein Mangel an Vitamin D vor.
Geringe Serumwerte an Vitamin D standen im Zusammenhang mit einem 1,5-fach erhöhten Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung und einem 2-fach erhöhten Sterblichkeitsrisiko. Dieser Zusammenhang wurde besonders deutlich unter Berücksichtigung der Behandlungsform und des Internationalen Prognostischen Index (IPI).
Zusammenfassung
Patienten mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom tragen bei Vitamin-D-Mangel vor und während der Behandlung ein höheres Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung und ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko. Eine zusätzliche Einnahme von Vitamin D ist hier angezeigt.
Hinweis zum Versorgungszustand
In der Altersgruppe vom 19. - 64. LJ. erreichen nur 4 - 25 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung, weshalb den am schlechtesten Versorgten circa 4,4 µg Vitamin D fehlen. Bei über 65jährigen sind nur 3 - 6 % ausreichend
versorgt, weshalb den am schlechtesten Versorgten circa 9 µg Vitamin D fehlen.
(DGE-Empfehlungen: 5 µg/Tag 19.-64. LJ.; 10 µg/Tag >64. LJ.)