Die Nagelbildung unserer Finger kann durch zahlreiche äußere und innere Einflüsse gestört sein. Je nach Ursache unterscheidet man folgende Formen der Nagelbildungsstörungen.
Exogene (äußere) Faktoren
Faktoren, die exogene Nagelbildungsstörungen verursachen können, sind physikalische Traumen (Verletzungen) und chemische Noxen (Gifte) sowie Medikamente.
Endogene (innere) Faktoren
Diese Form der Nagelbildungsstörung betrifft in den meisten Fällen nicht nur einzelne, sondern alle Nägel. Hauterkrankungen und viele weitere Grunderkrankungen können diese Form der Nagelbildungsstörung auslösen. Auch einMangel an Vitalstoffen kann die Ursache sein.
Genetische Faktoren (Vererbung)
Bei der so genannten „Dystrophia unguium mediana canaliformis“ ist der Nagel in der Mitte längs gespalten. Auch Sandpapiernägel beruhen auf erblichen Faktoren.
Exogene Nagelbildungsstörungen haben unterschiedlichste Erscheinungsbilder:
- Durch Verletzungen kann es zu einem Bluterguss unter dem Nagel kommen. Der Nagel kann schwarz bis rötlich-braun verfärbt sein. Das Hämatom wächst im Laufe der Zeit zusammen mit dem Nagel heraus.
- Weiße Querstreifen auf den Nägeln können durch kleine Verletzungen bei kosmetischen Behandlungen entstehen, beispielsweise durch das Entfernen des Nagelhäutchens. Ebenso durch Mikrotraumen ausgelöst, kann es zur Ausbildung einer mittigen Längsfurche im Nagel kommen.
- Insbesondere alte Menschen weisen häufiger Krallennägel auf, die ebenso traumatisch bedingt sind.
- Brüchige Nägel können durch übermäßigen Kontakt mit Nagellackentferner, Spülmitteln oder Waschmitteln entstehen. Ebenso kann ein Vitalstoffmangel oder in seltenen Fällen eine Schilddrüsenüberfunktion die Ursache sein.
Durch Medikamente kann es ebenso zu Veränderungen der Nägel wie beispielsweise Verfärbungen, Querstreifen oder Rillen kommen. Folgende Medikamente können unter anderem Auslöser für Nagelveränderungen sein: Zytostatika, Antibiotika, Photosensibilisierende Medikamente, Retinoide, Thiole (Schwefelverbindungen), Anti-Malaria-Mittel wie Chloroquin.
Endogene Nagelbildungsstörungen können unter anderem in Zusammenhang mit diversen Hauterkrankungen auftreten wie beispielsweise:
- Ekzemnägel bei Ekzemen
- Nagelfalzveränderungen durch eine Erkrankung der kleinen Blutgefäße oder bei einer Autoimmunerkrankung des Bindegewebes
- Völlig zerstörte Nagelplatte bei Knötchenflechte
- Nagelverlust bei so genannten Erythrodermien (Rötung der gesamten Haut)
- Durch Eisen- oder Vitaminmangel kann es zur Bildung von Löffelnägeln kommen. Die Nägel sind konkav gekrümmt, ähnlich einem Löffel.
- Uhrglasnägel hingegen entstehen bei Lungenerkrankungen wie Tumoren, Tuberkulose oder Bronchiektasen. Auch im Rahmen einer Anämie (Blutarmut) können Uhrglasnägel auftreten.
- Beim so genannten Yellow-nail-Syndrom sind die Nägel gelblich verfärbt und wachsen deutlich langsamer als normalerweise. Weitere Zeichen des Yellow-nail-Syndroms sind unter anderem eine angeborene Unterentwicklung des Lymphgefäßsystems.
- Bei Patienten mit Niereninsuffizienz kann es zur Ausbildung von Half-and-half-nails kommen. Dabei ist die eine Nagelhälfte bräunlich-rot verfärbt, wohingegen der Rest des Nagels weiß ist.